Wie kann ich sexy aber keine Schlampe sein?

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„Wie kann ich sexy aber keine Schlampe sein?“ Wurde ich letzte Woche bei einem „girlstalk“ gefragt. Schülerinnen im Alter zwischen 14 – 16 Jahre befassten sich mit dem Thema „Frauwerden heute“ und luden mich zum Austausch ein.

 

Das Aufwachsen in der heutigen Zeit ist wahrlich verwirrend. Mädchen und junge Frauen bewegen sich heute in Sachen Ansehen, Sexyness und Schlampentum auf einem schmalen Grat. Einerseits sollen sie den Medien gemäss sexy aussehen um Ansehen zu erlangen und andererseits werden sie als billig abgestempelt, sobald sie ihr sexuelles Verlangen ausdrücken oder ausleben.

  • Wie gehst du mit deiner Sexyness um?
  • Holst du dir Anerkennung über einen sexy Auftritt?
  • Wie und wo holst du dir sonst Anerkennung, abgesehen vom Aussehen?
  • Wie stärkst du dein Selbstwertgefühl?
  • Wie kleidest du dich, damit du dich wohl, dich selber, attraktiv und sicher fühlst?

Wer zu diesem Phänomen wirklich Spannendes schreibt, ist Laurie Penny, eine junge (geb. 1986), feministische, in London geborene Autorin und Blogerin (Blog „Penny Red“).

In ihren Büchern Fleischmarkt und Unsagbare Dinge (beide auf Deutsch im Nautilus Verlag erschienen) schreibt sie über die Entfremdung weiblicher Körper im westlichen Wirtschaftssystem. So beschreibt sie z.B., wie barbusige Models aus der Glamourwelt in Zeitungen dazu dienen, Produkte teuer zu vermarkten, während reale junge Frauen, die echte sexuelle Gefühle leben wollen, als Huren abgestempelt werden. Sexyness, so schreibt Penny, ist nur O.K., wenn sie der Wirtschaft Geld bringt (Star des Tages Girl im Blick). Penny kämpft in ihren Schriften dafür, dass Frauen erkennen, wie und wo sie selber mitspielen, in frauenschwächenden Dynamiken. Sie setzt sich dafür ein, dass sich Frauen mit ihrer weiblichen Kraft verbinden, zu sich und ihren Bedürfnissen stehen, ohne sich automatisch anzupassen an gewachsene, veraltete und häufig sogar vermeintliche Erwartungen. Laurie geht es um Gerechtigkeit, Gleichheit und um Freiheit für alle.

„Wie fühlt sich ein Orgasmus an?“

… wurde ich in unserem „girlstalk“ letzte Woche weiter gefragt.

Meine Antwort: DEN Orgasmus gibt es nicht. Dein Orgasmus ist etwas ganz persönliches. Wichtig ist, was sich für dich als lustvoll anfühlt und wie du deinen Höhepunkt erlebst.

Wie Penny, so möchte auch ich dich ermutigen, mehr auf deine innere Stimme zu setzen. Gerade in der Sexualität, können wir die Verbindung mit unserer weiblichen Kraft stärken. Statt dich zu fragen: „Was erwartet der Junge/Mann/die Gesellschaft von mir, wie kann ich gefallen?“ Das, was du empfindest zählt! Frag dich: „Was möchte ich, worauf habe ich Lust, was tut mir gut; wie empfinde ich meinen Orgasmus?“ Nur wenn du dir deinen Wert selber gibst; wenn du sagst, was du brauchst, dass du Sexualität geniessen kannst, wird das Liebesspiel für beide erfüllend werden.

  • Achte auf deine Bedürfnisse
  • Achte auf deinen Rhythmus
  • -Lass deinen Partner wissen, was dir Spass macht

Es gibt einen gesunden Egoismus!

Weibliche Anpassung dient keinem, weder der Frau noch dem Mann. Wer, wenn nicht du, kann anfangen, deinen eigenen Bedürfnissen Kraft zu geben?

Diskutiere mit: Deine Meinung interessiert uns!


AutPascaleorin:  Pascale Sola  lic.phil

Psychologin und Psychotherapeutin

Jugendberatung Schaffhausen

 

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