Cybermobbing: Smartphone-Posts, Instagram-Pics, Snapchat-Kopien im Netz. Was können WIR tun, wenn DU über Social Media gemobbt wirst?
Kennst Du das auch? Es fängt ganz harmlos an. Plötzlich wirst Du kommentarlos aus einem Klassen-Chat ausgeschlossen. Oder: Plötzlich werden alte Bilder von Dir rumgeschickt. Und dann beginnen sie Dich fertigzumachen. Mit Worten, Posts oder Fotos. Stell Dir vor: Es hört einfach nicht auf. Wochenlang. Monatelang. Einfach Horror. Opfer kommen dann einfach nicht mehr aus ihrer Rolle raus. Dann ist es Mobbing.
Beim Cybermobbing passiert eigentlich das Gleiche wie sonst beim Mobbing: TäterInnen machen sich stark, indem sie andere längere Zeit fertig machen. Bei Cybermobbing aber eskaliert es rascher, und viel mehr Leute kriegen es mit. Am schlimmsten ist es, wenn die Zeugen nichts tun – aus Feigheit oder aus Angst selbst Opfer zu werden.
Heute wird häufig digital gemobbt. Jeder fünfte Schweizer Jugendliche ist betroffen. Fragt man SchülerInnen, dann geben 13% an, bereits Opfer von Cybermobbing-Attacken gewesen zu sein.
Der Verlauf des Mobbings und die Konsequenzen für das Opfer fallen viel weniger heftig aus, wenn die Leute, die es mitbekommen, sich klar bemerkbar machen und sagen: Das ist daneben, was Du da machst, hör auf, das ist gemein! Mit vielen Followern. Das wirkt. Hast Du das schon mal ausprobiert?
Noch wichtiger aber ist: Sprich mit deinen KollegInnen darüber, tut Euch zusammen und sagt jedem Mobber und jeder Mobberin persönlich: „STOP. Hör auf damit!“ Wählt jemand aus, der es der Lehrperson mitteilt. Redet mit Euren Eltern und bittet sie, die Eltern des Opfers zu informieren. Ein grosses Problem ist häufig, dass die Eltern und die Schule erst (zu) spät erfahren, dass jemand gemobbt wird.
Unterstütze das Opfer darin, sich professionelle Hilfe zu holen. Wenn das Mobbing vorbei ist, sind die Probleme nicht gelöst. Die Angst, der Schmerz, die Unsicherheit kommen immer wieder hoch. Beratungsstellen für Jugendlich helfen weiter (siehe unten).
Bist Du schon mal digital gemobbt worden? Was hat geholfen?
Hast Du es schon mal erlebt, wie einem Mobber oder einer Mobberin klar gesagt wurde: „Hör auf damit“?
Diskutiere mit: Deine Meinung interessiert!
Hier findest du Hilfe:
24-Stunden-Hotline 147 per SMS, Chat, Telefon > www.147.ch
Anonyme Beratung per Telefon 143, Mail oder Chat > www.143.ch
Jugend-Beratungsstellen im Kanton Zürich > www.jugendberatung.me
Weitere Infos im Netz:
Feel-ok > Cybermobbing
Jugend und Medien > Cybermobbing
Bernhard von Bresinski
Psychologe, Psychotherapeut
Jugendberatung der Stadt Zürich
Bernhard.vonBresinski@zuerich.ch