„Konzerte, Tattoos, Panikattacke“ – und dann?

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Wie geht es dir? – So lautet eine Kampagne www.wie-geht-es-dir.ch von verschiedenen Kantonen, vom Kinderschutz und anderen Institutionen, u.a. Pro Mente Sana. Vielleicht hast du im Tram schon mal ein Plakat gesehen: Zwei junge Frauen sitzen auf einer Mauer, sie reden. Darunter diese Stichworte: Konzerte, Tattoos, Panikattacke.

Es handelt sich um eine „Entstigmatisierungs-Kampagne“: eine Kampagne zum Abbau von Ängsten und Vorurteilen gegenüber Menschen mit psychischen Problemen. Das Ziel einer solchen Kampagne ist, dass Menschen über psychische Probleme ohne die üblichen Abwertungen reden können, also so, dass psychische Gesundheit gefördert wird. Auch Erwachsene und alte Menschen werden mit der Kampagne angesprochen. Auf der Website der Kampagne findest du viele Informationen über verschiedene Arten von psychischen Problemen.

Es ist eine Tatsache: Viele Menschen leiden in unserer Gesellschaft unter psychischen Problemen. Viele bleiben viel zu lange ohne Hilfe. Die Therapieplätze für Jugendliche sind besonders rar: Es herrscht ein grosser Mangel. In den kinder- und jugendpsychiatrischen Institutionen herrscht grosser Andrang, die Wartelisten sind lang und die Wartezeiten somit auch. Dies hat eine Studie im Auftrag des Bundesamtes für Gesundheit (BASS-Studie 2016) aktuell wieder bestätigt.

Was meinst du zu Folgendem: Stell dir vor, du leidest unter einer depressiven Verstimmung, unter Ängsten oder Zwängen oder du bist suchtgefährdet und musst wochenlang warten, bis Hilfe in Sicht ist? Dann ist vielleicht aber die Lehrstelle schon weg oder in der Schule geht nichts mehr… Und wenn das Problem vielleicht noch nicht ganz so gravierend ist? Wenn es sich um Probleme in der Familie handelt, die sehr belastend sind, oder um Konflikte mit den Eltern oder mit Kollegen? Wäre es dann nicht gut, wenn du einfach und schnell Hilfe bekämst? Kostenlos und wenn nötig sogar anonym?

Ich meine: Zum Glück gibt es da die Jugendberatungen, die unkompliziert und rasch professionelle Hilfe anbieten. Zum Beispiel die Jugendberatung der Stadt Zürich, aber auch die Samowars und andere Jugendberatungen in den verschiedenen Bezirken. Wir bieten Therapien an oder auch nur ein paar Gespräche. Wir arbeiten, wenn nötig oder erwünscht, mit anderen Fachpersonen zusammen: mit BerufsberaterInnen, mit Berufscoaches, mit PsychiaterInnen, mit HausärztInnen. Natürlich nur, wenn die Jugendlichen damit einverstanden sind. Hier der Link zum Webprotal der Jugendberatungsstellen: www.jugendberatung.me.


  • Wie geht es dir?
  • Mit wem redest du, wenn du eine Krise hast?
  • Wo holst du dir Hilfe?

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Miriam de Vries
Psychologin und Psychotherapeutin
Jugendberatung der Stadt Zürich

 

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